Frauen gelten im Volksmund als das schwache Geschlecht. Gängige Vorurteile sprechen ihnen die Fähigkeit sich durchzusetzen sowie den maskulinen Siegeswillen ab. Einige Zahlen scheinen diesen Trend in Deutschland zwar zu bestätigen. Es gibt jedoch durchaus Gegenbeispiele von Frauen, die erfolgreiche Start-Ups aufgebaut haben und ihr Unternehmen auf dem freien Markt souverän behaupten.
Tausendkind
Schon seit 2010 gibt es beispielsweise den Webshop Tausendkind, der unter anderem in einem Artikel der „Zeit“ vorgestellt wurde. Die Gründerinnen Anike von Gagern und Kathrin Weiß kündigten ihre Jobs als Unternehmensberaterinnen bei McKinsey, wo sie sich in jahrelanger Zusammenarbeit kennen und schätzen gelernt hatten. Dann bauten sie den Online-Handel auf, der sich an qualitätsbewusste Eltern richtet. Die beiden Businessfrauen bieten hochwertige Baby- und Kleinkinderartikel (Mode, Spielzeug, Accessoires) an. Dabei verknüpfen sie die Vorteile des stationären Handels mit denen des E-Commerce, was die Produkte jederzeit verfügbar macht. Als Kathrin Weiß schwanger wurde, schätzte sie die freie Zeiteinteilung als freie Unternehmerin besonders. Kennzeichnend für die beiden Firmengründerinnen ist außerdem, dass sie sich jederzeit aufeinander verlassen können.
Female Start-Ups: gegen den Strom
Weiß und von Gagern war es dabei egal, dass beispielsweise 2012 nur ein Drittel der Betriebe von Frauen gegründet wurde. Auch die häufig im Wege stehenden familiären Gegebenheiten wie bei Kathrin Weiß fochten sie nicht an. Dennoch ist nicht nur dies eine Tatsache, sondern auch, dass im selben Jahr lediglich 13 Prozent (siehe Artikel) der Frauen Existenzgründerstipendien des Bundeswirtschaftsministeriums erhielten. Daraus schlossen viele, dass Frauen zwar Start-Ups aus der Taufe heben können – aber keine innovativen.
Schnuppkrom
Ebenfalls zusammen gegründet wurde Schnuppkrom. Es handelt sich um ein Hamburger Start-Up mit einem plattdeutschen Namen, der „Naschzeug“ bedeutet. Die beiden Start-Up-Mütter Kaja Ringert und Stella Peters lernten sich beim Studium in den USA kennen. Beide liebten die dort weit verbreitete Spezialität Frozen Yoghurt. Sie beschlossen, die eiskalte Süßigkeit mit nach Deutschland zu bringen. Im Mai 2012 eröffneten sie das erste Geschäft, in dem begeisterte Kunden bald schon die gefrorenen Joghurts mit 30 verschiedenen Garnierungen (Früchte, Soßen, Streusel, Honig) dekorierten. Bereits 2013 belieferten sie 50 Supermärkte in Norddeutschland. Auch Peters und Ringert schätzen dabei die eigene Entscheidungsfreiheit. Sie haben bewiesen, dass auch das schwache Geschlecht in der Lage ist, ein erfolgreiches Venture aufzubauen. Doch welche Dinge sollten die Damen der Schöpfung dabei unbedingt beachten?
Tipps zur Gründung
Viele Frauen in der Bundesrepublik haben gute Ideen. Häufig bieten diese Lösungen für bereits vorhandene Probleme oder Wünsche im Alltag. Doch es finden sich kaum Geldgeber für die Projekte der Gründerinnen, wenn sie keinen durchdachten Businessplan vorweisen können. Bei kleinen oder schnell wachsenden Start-Ups mit keinen oder wenigen Mitarbeitern empfiehlt es sich, auf zuverlässige Finanzsoftware zurückzugreifen. Softwareentwickler wie Lexware bieten Programme für die Auftragsverwaltung und die Fakturierung, Anwendungen, um die Buchhaltung selbst zu erledigen oder kaufmännische Komplettlösungen. Bei all diesen vorausblickenden Kalkulationen kommt Frauen zugute, dass sie häufig realistischer an sie herangehen als die eher idealistischen Männer.
Sie sollten darüber hinaus ihre meist gut entwickelten kommunikativen Fähigkeiten einsetzen, um ihr Produkt kundenorientiert zu entwickeln. Es sollte ein auf die Zielgruppe ausgerichtetes Alleinstellungsmerkmal besitzen. Ist die Gründung erfolgreich und wächst, kann es sich lohnen, für die verschiedenen Unternehmenssparten wie Marketing, Design, Public Relations, Buchhaltung oder Controlling Fachkräfte an Bord zu holen. Diese betreuen den Bereich professionell und sind eine Investition, die sich mittel- und langfristig auszahlt.
Schlussbemerkung
Grundsätzlich sollten Frauen nicht zaudern und sich von einer Gründung abhalten lassen. Sie können gut mit Menschen umgehen, also Gespräche führen, um ihr Produkt ständig zu verbessern. Ihr Realitätssinn lässt sie ihren Traum verlässlicher planen. Und bei der Intelligenz stehen sie Männern um nichts nach. Vielleicht machen die oben genannten Beispiele einigen Frauen Mut, sich an ein Start-Up zu wagen – sodass die weibliche Gründerquote in Deutschland nach und nach ansteigt.